Üben oder nicht Üben, das ist hier die Frage! Teil 1
Die ewigen Fragen: Was soll ich üben? Übe ich genug? Ist Spielen nicht auch Üben?
Wir alle sind von Dopamin gesteuerte Sklaven. Wer sich jetzt fragt, was Dopamin ist, hier eine kurze Beschreibung: Dopamin wird als Botenstoff des Glücks bezeichnet und ist ein Neurotransmitter, der im Gehirn Glücksstoffe ausschüttet und somit eine außergewöhnlich große Wirkung auf unsere Stimmung und unser Wohlbefinden hat.
Dieses Vorgehen ist natürlich situationsabhängig. Genau deshalb sind die sozialen Medien so attraktiv für uns. In Sekundenschnelle werden wir mit kurzen Clips überschüttet, die dafür sorgen, dass ständig Dopamin ausgeschüttet wird. Wir werden süchtig nach diesem Verlangen und wollen davon immer mehr.
Wenn wir dieses Wissen jetzt aufs Schlagzeugspielen bzw. auf das Üben anwenden, werden wir sehen, dass einige von uns sich ständig selbst belügen, denn üben ist nicht gleich üben. Sehr viele spielen einfach nur mit oder ohne Musik. Fehler werden gekonnt überhört, denn der Spaß zählt doch nur. Na klar, wird man besser, wenn man zur Musik spielt, aber vermutlich nur zu 5-10% seines eigentlichen Potenzials. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, macht es einfach Spaß, zur Musik zu spielen, und wir reden uns ein, dass unser Weg ist, besser zu werden.
Das gute Gefühl, die Musik laufen zu lassen und den Moment zu fühlen, sorgt dafür, dass Dopamin ausgeschüttet wird und wir uns gut fühlen.
Die Dinge, die uns wirklich nach vorne bringen, tun weh. Sie lassen uns manchmal das Schlagzeug verfluchen und uns hinterfragen, warum wir das alles machen.
Das Wort Leidenschaft beschreibt es ganz schön: Leiden-schaft. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Sticks damals schon quer durch den Proberaum geflogen sind und einmal habe ich sogar einen Drumhocker zerstochen. Da bin ich nicht stolz drauf, aber ich hatte damals keinen, der mich an die Hand genommen und mich auf meiner Reise unterstützt hat.
Genau deshalb kann ich auch ganz gut bewerten, wie effektiv jemand übt oder ob jemand einfach nur spielt.
Ich möchte damit nicht sagen, dass nur ein frustrierter Drummer ein guter Drummer wird. Das bestimmt nicht. Ich möchte dir lediglich die Wahrheit aufzeigen und dich aus deiner Komfortzone bringen. Versuche jeden Tag aus dieser Zone herauszukommen und dich etwas mehr zu fordern.
Wie du diese Gewohnheit entwickelst, verrate ich dir im nächsten Beitrag.